Waldbrand durch Hitze?
Nein, nicht direkt! Ein Waldbrand entsteht nicht direkt durch Hitze. Wenn es so wäre, warum enstehen Waldbrände in Sibieren? (siehe hier). Bestimmt nicht, weil es dort zu heiß war. Die Temperaturen zu dem Zeitpunkt lagen zwischen -20 und 0°C. Doch da gibt es noch ein anderes Phänomen, dass durch Hitze ausgelöst werden kann: Dürre. Die Dürre und eine Zündquelle sind die entscheidenden Faktoren.
Vorne weg: Hitze ist nicht gleich Dürre. Dürre ist nach Oxford Languages eine "längere Periode sehr trockener Witterung", Hitze dagegen nach Oxford Languages eine "sehr starke, als unangenehm empfundene Wärme; hohe Lufttemperatur". Zwei unterschiedliche Parameter, die in der Meteorologie gemessen werden: Temperatur und Nässe.
Höhe Temperaturen sorgen für eine erhöhte Verdunstung. Damit kann Hitze ein Grund für die Dürre sein. Weitere Gründe für die Dürre sind verringerter Niederschlag oder eine veränderte Dynamik der Atmosphäre.
Es beginnt ein Teufelskreis: Steigen die Temperaturen, erwärmt sich auch die Atmosphäre. Eine wärmere Atmosphäre kann mehr Wasserdampf aufnehmen und dies führt zu noch mehr Verdunstung. Die Nässe wird also dem Boden entzogen. Sollte es durch die Dürre zu Waldbränden kommen, werden Tonnen an Kohlendioxid und dem besonders gefährlichen Methan frei. Diese Gase heizen das Klima noch weiter auf und es kann zu noch mehr Waldbränden kommen. Es ist Zeit, etwas zu ändern!
Um die Menge noch etwas anschaulicher zu machen schreibt das anerkannte Magazin GEO folgendes: Sie berichten von Forschern, die errechnet haben, dass im Juni und Juli des vergangenen Jahres in Sibieren durch große Waldbrände so viel klimaschädliche Gase freigesetzt wurden, wie durch Waldbrände in dem Gebiet seit dem Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2003 zusammen. Sollte das exponentielle Wachstum weitergehen, haben wir schneller ein Problem, als erwartet.
Nur ca. 4% aller Waldbrände sind natürlichem Ursprung z.B. durch Blitzschlag. In den allermeisten Fällen ist vorsätzliche Brandstiftung (Brandrodung, Brandstiftung) oder Fahrlässigkeit (Lagerfeuer, Streichhölzer, Zigaretten, heiße Katalysatoren unter Autos) die Ursache.
Waldbrände, die durch Glasscherben auftreten sind sehr unwahrscheinlich. Dagegen kann innerhalb von 15 Minuten eine mit Wasser gefüllte PET-Flasche trockenes Gras in Flammen aufgehen lassen, wie ein Experiment der Ortsfeuerwehr Rußdorf zeigte.
Daher der dringende Aufruf: Möglichst nicht auf trockenen Wiesen parken, sondern lieber Straßen und richtige Parkplätze vorziehen. Keine brennbaren Gegenstände im Wald entsorgen und Zigaretten nicht im Wald ablegen oder aus dem Auto werfen. Auch die vielen Böschungsbrände, die im Sommer fast täglich an deutschen Autobahnen entstehen, werden in den meisten Fällen durch Zigaretten-Abfall hervorgerufen.
Wir empfehlen einen regelmäßigen Blick auf die Waldbrandgefahr-Karte, die täglich aktualisiert den Waldbrandgefahrenindex deutschlandweit darstellt.